Sonderkonzert zum Mauerfall 1989
Klenke Quartett und Auryn Quartett
Annegret Klenke Violine,
Beate Hartmann Violine,
Yvonne Uhlemann Viola,
Ruth Kaltenhäuser Violoncello
Matthias Lingenfelder Violine,
Jens Oppermann Violine,
Stewart Eaton Viola,
Andreas Arndt Violoncello
Benjamin Britten: Streichquartett Nr. 3 G-Dur op. 94
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op.110
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichoktett Es-Dur op. 20
Klenke Quartett
»So eine mitreißende Angelegenheit kann Quartettspiel sein.« (Concerti)
»Seit über 25 Jahren bereichert das Klenke Quartett in unveränderter Besetzung das internationale Konzertleben. Bestehend aus vier Musikerinnen hat sich das Ensemble als eines der bedeutenden deutschen Streichquartette etabliert und gilt »als eine der profiliertesten europäischen Formationen« (Gewandhaus-Magazin).
Tiefgründigkeit, Gesanglichkeit, intimes Musizieren gepaart mit einer starken Programmdramaturgie sowie einer Klangintensität bis in den leisesten Ton zeichnen das Klenke Quartett aus.
Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren das umfangreiche Schaffen des Klenke Quartetts. Ihre eindrückliche Live-Aufnahme der instrumentalen Passionsgeschichte »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« von Joseph Haydn (Berlin Classics, 2008) wurde von der französischen Zeitschrift Le Monde de la musique mit dem begehrten Choc du Mois prämiert. Bis 2010 erschienen ihre Gesamteinspielung der Zehn Berühmten Streichquartette von Wolfgang Amadeus Mozart (Hänssler). Diese Einspielung erhielt in Cannes den Midem Classical Award und gilt dem Harenberg Kammermusikführer als Referenzaufnahme. Über ihre jüngste CD mit Werken von Schubert urteilte die Luxemburgische Pizzicato 2015 »Diese Schubert-CD ist ein Glücksfall und ein absolutes Muss!« und zeichnete das Ensemble zum wiederholten Male mit dem Supersonic Award aus. Ihre kommende Veröffentlichung umfasst eine CD-Box mit Mozarts Streichquintetten mit Harald Schoneweg und wird bei Accentus Music erscheinen. Konzerte führten das Klenke Quartett 2018 in den Iran, nach Japan und in die Niederlande sowie zu zahlreichen deutschen Kammermusikserien. 2019 begeht das Klenke Quartett das 100-jährige Bauhausjubiläum mit einem Festprogramm mit Werken von Beethoven, Webern, Tailleferre und Schulhoff und ist damit u. a. beim MDR-Musiksommer zu erleben. Zu dem Repertoire des Klenke Quartetts gehören auch Werke zahlreicher Komponistinnen, wie Emilie Mayer, deren Streichquartett gerade bei Capriccio erschien, Germaine Tailleferre und Sofia Gubaidulina. Eine besondere Freundschaft verband die vier Musikerinnen mit der deutsch-amerikanischen Komponistin Ursula Mamlok. Ihre exquisite Weimarer Konzertreihe »Auftakt« verstehen die vier Musikerinnen als eine Hommage an ihren Gründungsort Weimar (Ensemble-Gründung 1991 an der Musikhochschule Weimar).
Wichtige Mentoren waren dem Ensemble im Laufe seines Bestehens Norbert Brainin (Amadeus Quartett), Ulrich Beetz (Abegg Trio), Harald Schoneweg (Cherubini Quartett) und Sándor Devich (Bartók Quartett). Die Zusammenarbeit mit Musikerkollegen ist dem Ensemble eine wichtige Inspiration. So war und ist das Klenke Quartett u. a. mit Martin Stadtfeld, Ragna Schirmer, Christina Fassbender, Clemens Trautmann, Matthias Kirschnereit, Alexander Bader sowie dem Auryn- und Vogler-Quartett zu erleben.
Die europäische Erstaufführung des Konzertes »The Rave and the Nightingale« des 1968 geborenen Australiers Matthew Hindson durch das Klenke Quartett mit der Jenaer Philharmonie unter der Leitung von Nicolas Milton wurde im Sommer 2008 von Publikum und Kritik begeistert gefeiert. Neben diesem Werk zählte auch das Konzert für Streichquartett und Orchester von Arnold Schönberg zum Repertoire des Klenke Quartetts.
Ein besonderes Anliegen der vier Musikerinnen (selbst Mütter von insgesamt 9 Kindern) ist es, mit Kinder- und Familienprogrammen bereits die ganz junge Generation für die Kammermusik zu begeistern. Die Kindermusikproduktion »Die kleine Hexe« nach dem Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler führte das Klenke Quartett in die Tonhalle Düsseldorf, die Kölner Philharmonie, die Luxemburger Philharmonie, die Hamburger Laeiszhalle sowie in das Wiener Konzerthaus.
Auryn Quartett
»Tu, was du willst!« Dieser Leitspruch ist in Michael Endes Roman »Die unendliche Geschichte« auf der Rückseite eines magischen Amuletts zu lesen, das seinem Träger Inspiration verleiht und ihm hilft, den Weg seiner Wünsche zu gehen. Das Auryn – so der Name des Amuletts – wurde 1981 zum Taufpaten für vier junge Musiker, die sich entschlossen hatten, ihren künstlerischen Weg fortan als Streichquartett gemeinsam zu gehen.
Schon im darauf folgenden Jahr war das Auryn Quartett beim renommierten ARD- Wettbewerb in München und beim internationalen Streichquartettwettbewerb in Portsmouth erfolgreich. Die Spielweise des Auryn Quartetts wurde zunächst durch das Studium beim legendären Amadeus Quartett in Köln geprägt. Hier galt das Prinzip eines homogenen, vom leicht dominierenden Oberglanz der ersten Geige gekrönten Ensembleklangs. Während eines Studienaufenthaltes beim Guarneri Quartett dagegen legte man größeres Gewicht auf Transparenz, Trennschärfe und Individualität der Stimmen. Der Ausgleich zwischen diesen höchst gegensätzlichen Musizieridealen wurde zur Feuerprobe für das Auryn Quartett, das nach seiner Rückkehr aus den USA rasch in die Spitzengruppe der internationalen Quartettszene aufrückte.
Seither hat das Auryn Quartett nahezu die gesamte Quartettliteratur bis in die Moderne hinein erarbeitet; hinzu kommen bedeutende Ur- und Erstaufführungen.
Kaum ein anderes Quartett hat ein derart breites Repertoire. Eigene Konzertreihen mit der Kammermusik Mendelssohns und Schumanns in Düsseldorf, die Aufführung aller 68 Streichquartette Haydns im Sendesaal des WDR in Köln und in Padua, sowie zuletzt des Beethovenzyklus in der Wigmore Hall in London belegen dies eindrücklich. Ebenso dokumentieren eine Vielzahl preisgekrönter Aufnahmen beim Label TACET den hohen künstlerischen Rang des Ensembles.
Nach den hoch gelobten Gesamteinspielungen der Streichquartette von Beethoven und Brahms und Aufnahmen des Klavierquartetts und -quintetts von Robert Schumann begeistert das Auryn Quartett momentan mit den Aufnahmen sämtlicher Streichquartette Joseph Haydns. Gleich die erste CD dieser Serie namens »Haydns Opus 1« wurde mit einem ECHO Klassik, die Gesamteinspielung mit dem »Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik« 2011 ausgezeichnet.
Ein weiterer Beleg für die große Anerkennung, die dem Quartett zuteil wird sind die vier herausragenden Instrumente, die den Musikern zu Verfügung gestellt wurden. Jedes dieser Instrumente war auch früher schon in berühmten Streichquartettformationen zu hören: Matthias Lingenfelder spielt eine Stradivari von 1722 die Joseph Joachim gehörte, Jens Oppermann die Petrus Guarneri vom Amadeus Quartett, Stewart Eaton eine Amati von 1616 (Koeckert Quartett) und Andreas Arndt das Niccolo Amati Cello aus Hindemiths Amar Quartett.
Der Terminkalender des Ensembles wird seit langem durch feste Partnerschaften mit großen Konzert- und Festspielpodien strukturiert, wie z. B. mit dem Wiener Musikverein, der Carnegie Hall und dem Lincoln Center in New York, der Wigmore Hall in London und dem Concertgebouw in Amsterdam. Dazu kommen zahlreiche Festivals wie Luzern, Edinburgh und Salzburg. Hier wie auch in vielen anderen Konzerten hat das Quartett seine Formation immer wieder um bedeutende Musiker wie z. B. Menahem Pressler, Nobuko Imai, Jörg Widman, Sharon Kam, Tabea Zimmermann, Christine Schäfer und Peter Orth erweitert.
Vor einigen Jahren konnten sich die vier den lange gehegten Wunsch nach einem eigenen Festival erfüllen, das jedes Jahr im oberitalienischen Städtchen Este stattfindet. Seit 2010 hat das Quartett nach langjähriger Mitwirkung bei den Musiktagen Mondsee nun auch die künstlerische Leitung für dieses renommierte Kammermusikfestival übernommen.
Seit 2003 geben die Mitglieder des Auryn Quartetts ihre Erfahrungen als Professoren der Detmolder Musikhochschule weiter. Das Unterrichten, wirkt dabei auch auf die eigene künstlerische Arbeit zurück. Der Routine entgegenzusteuern, wach zu bleiben für neue Erfahrungen, künstlerische Positionen immer wieder auf den Prüfstand zu bringen – damit ist das Auryn Quartett in den 35 Jahren seines Bestehens ein bemerkenswert junges Ensemble geblieben.